Art
Rahmenplan

Baujahr
2018-2019

Bauherr
Gemeinde Oberschleißheim

Wohnen und Ortsmitte Mittenheim in der Gemeinde Oberschleißheim

Rahmenbedingungen
Das Planungsgebiet Mittenheim weist eine Größe von 9,37 ha auf und liegt im nördlichen Bereich der Gemeinde Oberschleißheim. Die Flächen befinden sich heute zum größten Teil im Besitz des Katholischen Männerfürsorgevereins München e.V. (KMFV), der dort in den bereits bestehenden Gebäuden soziale Einrichtungen betreibt. Die Flächen sind im Flächennutzungsplan überwiegend als landwirtschaftliche Nutzflächen und als Grünflächen sowie als Allgemeines Wohngebiet dargestellt. Im nördlichen Bereich an der Birkhanstraße existiert eine ökologische Ausgleichsfläche, die dem Bebauungsplan Nr. 60a zuzuordnen ist (im Gewerbegebiet südlich des Plangebiets).

Städtebauliche Leitideen

Die bereits bestehenden Wohngebäude und Sonderwohnformen in Mittenheim West sollen überwiegend durch weitere Wohnnutzungen ergänzt und der nordwestliche Ortsrand somit endgültig arrondiert werden. Der nördliche Ortseingang soll eine angemessene Ausformung durch besondere Nutzungen erhalten, z.B. in Form von Gemeinbedarfseinrichtungen und zur örtlichen Nahversorgung. Die künftige Bebauung soll einen geeigneten Übergang zwischen den großmaßstäblichen, gewerblichen Bauformen im Süden und den kleinmaßstäblichen Bebauungen innerhalb des Plangebiets herstellen. Hierbei soll gleichwohl auf eine nachhaltige Nutzung von Grund und Boden durch eine angemessene bauliche Dichte geachtet werden. Zudem wird ein angemessener Anteil an gefördertem oder anderweitig vergünstigtem Wohnraum angestrebt.
Die Voruntersuchungen des Rahmenplans Mittenheim haben ergeben, dass auf den Flächen westlich von „St. Benno“ bis zur Birkhahnstraße im Norden Geschossflächen zwischen 32.000 m² und 36.000 m² möglich erscheinen. Die Höhenentwicklung der künftigen Bebauung soll aus Rücksicht auf den Bestand IV Geschoße nicht übersteigen. Die Bebauung soll derart konzipiert werden, dass sie sich vor den vorhandenen Lärmquellen durch Gewerbe und Verkehr im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben ausreichend schützt. Die Bebauung soll zudem auf eine mögliche künftige Ortsumfahrung nördlich des Plangebiets vorbereitet sein. Die notwendige Erschließung des Plangebiets soll so angeordnet werden, dass diese keinen zusätzlichen Verkehrslärm in das Innere des Wohngebiets einträgt und möglichst mit den bereits bestehenden Lärmquellen zusammenfällt.
Die städtebauliche Zäsur zwischen Ober- und Unterschleißheim (regionaler Grünzug) soll erhalten und durch ergänzende Grünstrukturen gestärkt werden (z.B. durch eine wirksame Ortsrandeingrünung). Der Erschließungs- und Versiegelungsanteil soll auf ein notwendiges Minimum beschränkt werden. Die erforderlichen Stellplätze sollen im Wesentlichen in Tiefgaragen untergebracht werden, die eine ausreichende Erdüberdeckung besitzen, um oberirdisch intensiv und naturnah begrünt zu werden.
Der Eingriff in den Boden durch Tiefgaragen und Kellerräume muss angemessen auf den vorhandenen, hohen Grundwasserstand reagieren. Sollten hierzu Geländemodellierungen erforderlich sein, so sind diese bewusst planerisch zu gestalten.
Eine verbesserte Anbindung des Ortsteils an den ÖPNV soll geprüft werden (z.B. in Form eines neuen Bushalts). Weiterhin sollen die inner- und überörtlichen Angebote für Fußgänger und Radfahrer deutlich gestärkt werden, das Innere der Wohnbebauung soll möglich landschaftlich und fahrverkehrsfrei hergestellt werden. Auch das Angebot für Erholung und Spielen soll intensiv ausgestaltet und die vorhandenen Grünstrukturen entlang des Berglbachs hierbei integriert werden. Es soll geprüft werden, inwieweit erforderliche ökologische Ausgleichsflächen in das Freiflächenkonzept innerhalb des Plangebiets sinnvoll integriert werden können. Besondere Beachtung soll auch der Denkmalschutz erfahren, der im Bestand in Form von Boden und Gebäudedenkmälern vorhanden ist. Es soll zudem im Sinne eines nachhaltigen städtebaulichen Konzeptes geprüft werden, inwieweit bereits bestehende Nutzungen gestärkt oder ergänzt werden können.

Städtebauliche Gesamtkonzeption und Rahmenplan
Goergens Miklautz Partner GmbB, München

Christian Weigl, Dipl.-Ing. (Univ.) Architekt und Stadtplaner
Vaishali Anavatti S., M.Sc. Advanced Urbanism, M.Eng. Stadt- und Regionalplanung
Xiaoshi Feng, M.Sc. Stadtplanung

Verkehrsplanung
Vössing Ingenieurgesellschaft, München

Geotechnik
Grundbaulabor München GmbH, München

Immissionsschutz
Ingenieurbüro Greiner PartG mbB, Germering

Umweltbelange
Prof. Schaller UmweltConsult GmbH, München